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Welt-Hepatitis-Tag: Erkrankung wird oft noch viel zu spät erkannt
Pressemitteilung von Mittwoch, 26. Juli 2017 Rhein-Sieg-Kreis
Rhein-Sieg-Kreis (db) – Zum Welt-Hepatitis-Tag am kommenden Freitag (28. Juli 2017) erinnert das Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises an die Gefahren der Erkrankung. Hepatitis ist eine weltweit auftretende, entzündliche Lebererkrankung. Sie wird durch unterschiedliche Viren (A, B, C, D und E) hervorgerufen.
„In Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut im vergangenen Jahr mehr als 2.700 Fälle von Hepatitis A oder E und über 7.300 Fälle von B oder C gezählt, so Dr. Rainer Meilicke, der Leiter des Kreisgesundheitsamtes. „Da viele Infektionen unerkannt verlaufen, gibt es jedoch eine erhebliche Dunkelziffer.“ Da Hepatitis zunächst oft keine Symptome verursacht, wird die Erkrankung häufig erst dann erkannt, wenn Ausbrüche (Hepatitis A-Virus) oder Langzeitfolgen mit Leberproblemen (Hepatitis B oder C) auftreten. Eine Neuinfektion heilt bei Erwachsenen zwar meist von selbst aus, kann aber auch chronisch werden. Dann besteht die Gefahr von Spätfolgen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs.
„Eine Ansteckung mit Hepatitis A oder E erfolgt in Deutschland meist durch eine Kontakt- oder Schmierinfektion. Deshalb ist regelmäßiges, gründliches Händewaschen mit Seife vor dem Zubereiten von Mahlzeiten oder vor dem Essen selber der beste Schutz“, so der Leiter des Kreisgesundheitsamtes weiter. Die Übertragung ist auch durch sexuellen Kontakt möglich. Ein besonderes Risiko besteht bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr unter Männern. Besonders in Südostasien, Russland, im vorderen Orient, Mittelmeerraum, in Afrika, Mittel- und Südamerika kann Hepatitis A und E auch durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen werden. Deshalb sollte man in diesen Regionen keine ungeschälten oder ungekochten Lebensmittel zu sich nehmen.
Infektionen mit Hepatitis B- oder Hepatitis C-Viren erfolgen meist durch Blut- oder sexuelle Übertragung. Erhöhte Ansteckungsgefahr besteht zum Beispiel bei gemeinsam genutztem Drogenbesteck. Auch verunreinigte Instrumente beim Tätowieren oder Piercen stellen ein Risiko dar.
Da die Erkrankung oft spät erkannt wird, können viele Betroffene nicht frühzeitig angemessen behandelt werden. Sie wissen deshalb auch nicht, dass sie durch die Hepatitis-Infektion eine Gefahr für andere darstellen.
Das Motto des diesjährigen Welt-Hepatitis-Tages ist daher: „Hepatitis eliminieren!“ Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat bereits 2016 beschlossen, Hepatitis B und C bis 2030 weltweit einzudämmen beziehungsweise zu eliminieren.