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"Meckenheim mobil" organisiert Highlights in Serie
Jugendlichen wird einiges geboten
Was haben der Boxring eines schweißgeschwängerten Hinterhof-Gyms in Köln-Nippes, der Hamburger Hafen, die Dreifachturnhalle des Kölner Südstadt-Kultclubs Fortuna Köln und die Küche der Jugendfreizeitstätte gemeinsam? Doch eher gar nichts, dürften die meisten Meckenheimer noch denken - den vielen Jugendlichen, die an „Meckenheim mobil“, dem gewaltpräventiven, integrativen sportpädagogischen Projekt der Rheinflanke GmbH im Auftrag der Stadt Meckenheim teilnehmen, sowie deren Freunden und Familien, dürfte die Verbindung hingegen offensichtlich sein.
An allen dieser vier Orte veranstaltete „Meckenheim mobil“ zum Ausklang des Jahres verschiedene Highlights für Jugendliche, teils geöffnet für alle Teilnehmer, teils exklusiv für solche Jugendliche, die sich innerhalb des Jahres besonders in dem Projekt engagiert haben. Der Sport spielt in der Freizeitgestaltung der meisten Jugendlichen eine zentrale Rolle. Durch die diversen veranstalteten Aktionen sollen die Jugendlichen noch einmal zusätzlich motiviert werden, an den schon per se attraktiven Angeboten von „Meckenheim mobil“ teilzunehmen. So soll den Jugendlichen zum einen die umfassende Möglichkeit geboten werden, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Zum anderen nutzt „Meckenheim mobil“ den niederschwelligen Zugang durch den Sport dazu, zu den Jugendlichen eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, um diese bei sämtlichen Sozialisationsprozessen unterstützen zu können.
Zunächst ging die Reise nach Köln-Nippes. Dort konnten acht jugendliche Sportler aus dem gewaltpräventiven Box-Training unter professionellen Bedingungen an dem Vereins-Boxtraining von Trainer Heiner Ständer teilnehmen. Dabei hatten die jungen Meckenheimer nicht nur die Möglichkeit, sich an dem umfangreichen Equipment , wie etwa einem Dutzend Sandsäcke, auszutoben, sondern konnten sich auch mit mehreren Westdeutschen Jugendmeistern beim sportlich fairen Sparring im Ring messen. „Wow, war der schnell und technisch gut“, meinte dann auch einer Jungs nach seinem Trainingskampf, „aber auch echt nett und fair.“
So erzeugten diese Sparringsrunden gegen hervorragend geschulte Gegner keinen Frust bei den jungen Leuten, sondern sorgten vielmehr für zusätzlichen Ansporn. „Jetzt werde ich noch besser und fleißiger trainieren. Wenn wir das nächste Mal hier sind, will ich so gut sein wie die“, erklärte so auch einer der „Meckenheim mobil“-Boxer.
Auf den Weg nach Hamburg hatten sich dann sieben Teilnehmer der integrativen Fußball-Trainings von „Meckenheim mobil“ nach einer Einladung der Sportjugend Hamburg gemacht. Diese Jugendlichen hatten sich zuvor im Verlauf des Jahres durch regelmäßige Teilnahme an den Einheiten und vor allem durch sozial gewünschtes Verhalten hervorgetan. Erfreulich war dabei, dass sich die Gruppe sowohl aus Jugendlichen mit Migrationshintergrund, als auch deutschen Jugendlichen zusammenstellte. Außerdem fanden sich unter den jungen Teilnehmern Besucher sämtlicher weiterführender Schulen, dem Konrad-Adenauer-Gymnasium, der Theodor-Heuss-Realschule und der Geschwister-Scholl-Hauptschule, wieder. Organisiert und betreut wurde die Fahrt von Streetworker Dennis Diedrich, dem sportpädagogischen Leiter von „Meckenheim mobil“. Dieser erhielt tatkräftige Unterstützung von Önder Polat, der, als Honorarkraft der Jugendfreizeitstätte (JUZE), Projektleiter Diedrich auch bei den wöchentlichen Fußball-Trainings regelmäßig assistiert.
Unter dem Motto „Fußball ist mehr als nur 1:0“ erlebten die jungen Meckenheimer drei von den Hamburger Kollegen bestens organisierte Tage in der Elbmetropole. Neben dem Fußball faszinierte es die Jugendlichen besonders, die facettenreiche Millionenstadt unter Anleitung eines ortskundigen Führers zusammen mit ihren Betreuern zu erkunden. „Das war so toll, da müssen wir wieder hin“, meinten die Jugendlichen, die allesamt sowohl sportlich-faires, als auch insgesamt sozial gewünschtes Verhalten zeigten, bei ihrer Rückkehr.
Beim großen Jahresabschluss-Hallenfußball-Turnier der Rheinflanke anlässlich der Gut drauf-Zertifizierung der Rheinflanke in der Halle von Fortuna Köln, bewies „Meckenheim mobil“ dann sowohl Masse als auch Klasse. Bei dem Turnier, bei dem die Jugendlichen entsprechend des Gut-Drauf-Leitbildes (Bewegung und gute Ernährung) gesund und kostenlos mit Obst und Mineralwasser verköstigt wurden, waren insgesamt 26 Teams auf zwei Plätzen am Start.
Dabei stellte „Meckenheim mobil“ die mit Abstand größte Fraktion der einzelnen Rheinflanke-Standorte. Insgesamt 46 Teilnehmer aus Meckenheim, 30 Jungs und 10 Mädchen, sowie sechs Betreuer hatten sich gemeinsam zur kurzweiligen Fahrt mit dem Reisebus in die Südstadt gemacht.
„Meckenheim mobil“ konnte so letztendlich vier männliche U 14-Teams sowie ein Mädchenteam, das aber mangels Gegnerinnen im Wettbewerb der männlichen U 14 mitspielte, stellen. Die Mädchen verloren zwar ihre Partien gegen die zumeist größeren, fußballerfahreren Jungs, verkauften sich dabei aber prima und hatten viel Spaß. Die Jungs spielten derweil sowohl fair und als auch erfolgreich. Am Ende standen ein dritter und ein vierter Platz sowie eine Viertelfinalteilnahme für die Meckenheimer Teams zu Buche. Dabei zeigten die Jugendlichen bei dem Groß-Event nahezu durchweg sozial gewünschtes Verhalten vor den Augen von Jugendhilfeplaner Jörg Lewe, der als ehemaliger Fußballtrainer und aktueller fachkundiger Fan zur Unterstützung in die Halle gekommen war. Wichtig für den reibungslosen Ablauf eines Ausflugs mit derart vielen Jugendlichen war auch die tatkräftige Unterstützung von Streetworker und Projektleiter Dennis Diedrich durch die anderen engagierten Betreuer aus Meckenheim.
Zum Abschluss-Event des Jahres konnten die Jugendlichen dann zu Fuß kommen. Nach dem letzten Boxtraining trafen sich jugendliche Teilnehmer der verschiedenen Angebote zum gemeinsamen Kochen in der Küche des JUZEs. Bei der abschließenden Reflexion der nun einjährigen gemeinsamen Arbeit der Sportpädagogen und Trainer von „Meckenheim mobil“ mit den Jugendlichen vor Ort kamen alle zu einem übereinstimmenden Fazit: Die Angebote sind gut und werden auch hervorragend angenommen, und auch das soziale Klima in Meckenheim hat sich seit dem Beginn des Projektes verbessert.