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„Tisch des Dialoges“ bringt die Menschen zusammen
Erstmalig bereichern Flüchtlinge die Veranstaltung
Eine unerwartet große Resonanz hat der von der Arbeitsgemeinschaft (AG) Migration und Integration der Stadt Meckenheim initiierte „4. Tisch des Dialoges“ hervorgerufen. Waren die Organisatoren im Vorfeld von 30 Teilnehmern ausgegangen, so fanden sich letztlich weit mehr als 50 Personen ein. Unter ihnen befanden sich erstmalig Flüchtlinge, die mit ihren erworbenen Deutschkenntnissen die Veranstaltung bereicherten.
An den Sechsertischen stand anfangs die Frage nach dem persönlichen Lieblingsgericht im Mittelpunkt. Mit leckeren Eintöpfen aus verschiedenen Gemüsesorten wussten die Flüchtlinge kulinarisch äußerst schmackhaft zu antworten, während Deutsche und die Mitbürger aus den europäischen Nachbarstaaten vielfach von den Lieblingsspeisen aus ihrer Kindheit berichteten. In einem waren sich die Tischgruppen jedoch einig: Das Essen ist ein gemeinschaftliches Erlebnis.
Den weiteren Dialogverlauf bestimmten der Begriff Heimat und die damit verbundenen Gefühle. Bei den meisten Europäern wurden zuerst gute Erinnerungen an die Kindheit geweckt. Die Flüchtlinge aber dachten mit viel Wehmut, Tränen und Sorgen an ihre Heimat – vielfach Orte, in denen einiges zerstört wurde und in denen Angehörige zurückbleiben mussten. Über die Frage, wie zu erkennen sei, dass man sich in Meckenheim zu Hause fühle, definierten die Teilnehmer den Unterschied von Heimat und zu Hause. Ihr Fazit: „Heimat ist da, wo ich herkomme und sie ist in meinem Herzen – aber zu Hause ist da, wo ich jetzt lebe – in Meckenheim.“
Hier gab es unterschiedliche Interpretationen. Die Flüchtlinge sprachen von einem Deutschland, das sich von ihrem Land zwar erheblich unterscheidet. In dem sie aber Frieden, Vertrauen und Sicherheit gefunden und eine herzliche Aufnahme erfahren haben. Die Deutschen und Europäer suchten ihr neues Zuhause über die Vielfalt der Vereine und den Kontakt zu der Nachbarschaft. In Meckenheim ist dies einfach: Die meisten Menschen, die hierher kommen, suchen Kontakt. Die Vorsitzende der AG, Heidi Wiens, fasste zusammen: „Migranten sind wir fast alle. Denn nur ein Zehntel der Bevölkerung in Meckenheim sind Ureinwohner.“
Dieses Treffen dient dem Kennenlernen. Es beweist, dass Meckenheim bunt ist und keine Parallelgesellschaft zulässt. Die gelungene Veranstaltung soll, wie es der erste stellvertretende Bürgermeister Michael Sperling in seiner Begrüßung formulierte, eine lange Tradition begründen.
Kontakt
Arbeitsgemeinschaft (AG) Migration und Integration der Stadt Meckenheim
Heidi Wiens, Vorsitzende
Telefon 02225-5139
E-Mail hmwiens@gmx.de