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Reptil des Jahres 2020: Die Zauneidechse im Rhein-Sieg-Kreis
Pressemitteilung von Montag, 24. August 2020 Rhein-Sieg-Kreis
Rhein-Sieg-Kreis (ps) – Wer entlang von Straßen und Bahnlinien genauer hinschaut, kann hier noch Zauneidechsen entdecken. Wie das Amt für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises mitteilt, kommt die Art im Kreisgebiet weiterhin an zahlreichen Stellen vor.
Die Tiere leben bevorzugt in Übergangsbereichen, z.B. entlang von Zäunen, Wegen, Äckern oder Rändern von Hecken bzw. im Bereich von sogenanntem "Ödland". Sie brauchen einen besonnten und lockeren Boden für die Eiablage und zum Überwintern. Hinzu kommen Sonnenplätze wie altes Gras oder Baumstümpfe und etwas Schatten als Schutz gegen Überhitzung. Diese Bereiche müssen in geringer räumlicher Entfernung zueinander liegen.
Leider sind solche Lebensräume in der Landschaft selten geworden. Und entlang von Straßen und Bahnlinien bedrohen Bauarbeiten den Lebensraum der Tiere, wie z.B. aktuell beim Bau der S 13 und bei Maßnahmen am Bahnhof Windeck-Au. Um die Tiere dabei zu schützen, sind in den Planungen spezielle artenschutzrechtliche Maßnahmen vorgesehen.
Das Amt für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises bittet: Wenn Sie eine Zauneidechse sehen, stören Sie diese nicht! Versuchen Sie nicht, die Tiere zu fangen! Das kann dazu führen, dass die Tiere ihren Schwanz abwerfen, um dem vermeintlichen Beutegreifer zu entgehen. Obwohl der Schwanz teilweise wieder nachwachsen kann, fehlen dem Tier dann notwendige Fettdepots für den nachfolgenden Winter.
Wer ein Grundstück besitzt, kann der Art helfen und beispielweise besonnte heiße Stellen und trockene, spalten- und lückenreiche Bereiche anbieten. Auch sollte zwischen März und Mitte November die Vegetation nicht zu tief abgemäht werden, optimal sind 12 bis 15 cm Mahdhöhe.
Mit einer Länge von 20 Zentimeter ist die Zauneidechse die größte im Rhein-Sieg-Kreis vorkommende Eidechse. Sie wurde unter anderem aufgrund ihres Rückgangs in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sowie ihrer zunehmenden artenschutzrechtlichen Bedeutung von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde zum Reptil des Jahres 2020 gewählt.