Gleich zwei gute Gründe haben den Meckenheimer Bürgermeister Holger Jung, seinen Amtskollegen aus Alfter, Dr. Rolf Schumacher, und den Kirchenvorstand von St. Johannes der Täufer Meckenheim zusammengebracht. Im kirchlichen Büchereigebäude in der Adolf-Kolping-Straße 4 unterzeichneten die beiden Bürgermeister den Vertrag zur Gründung einer interkommunalen Bücherei der Stadt Meckenheim und der Gemeinde Alfter. Zusätzlich übergaben Heinz Brun als erster stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes und weitere Vorstandsmitglieder symbolisch den Schlüssel an Holger Jung. Die Stadt Meckenheim hat damit als neue Mieterin das Gebäude samt Inventar und komplettem Medienbestand übernommen.

„Heute ist ein freudiger Tag für die Bildungseinrichtung“, sagte Holger Jung, der „sehr froh über den Erhalt der Bücherei ist.“ Es sei äußerst wichtig, dass die Bibliothek im Herzen der Altstadt bleibt, bekräftigte er. Durch die interkommunale Kooperation mit der Gemeinde Alfter „bündeln wir Kräfte, sparen Kosten und sichern die Existenz der Bücherei.“ Jung lobte die konstruktive Zusammenarbeit und dankte seinem Amtskollegen, dem Kirchenvorstand und allen am Prozess Beteiligten. Dr. Schumacher zeigte sich ebenfalls erfreut ob der „guten Nachrichten“ und sprach von einem Paradebeispiel für interkommunale Kooperation.

Das Erzbistum Köln hatte bereits im Sommer 2021 erklärt, sich ab 1. Januar 2024 nicht mehr an der Finanzierung der Öffentlichen Bücherei St. Johannes der Täufer in Meckenheim zu beteiligen, weshalb die Katholische Kirchengemeinde den Kooperationsvertrag mit der Stadt Meckenheim zum 31. Dezember 2023 gekündigt hat. Parallel hatte der Rat der Stadt Meckenheim die Verwaltung beauftragt, ein öffentliches Büchereiangebot ab 2024 sicherzustellen. Entsprechende Verhandlungen zwischen der Stadt und der örtlichen Kirchengemeinde über eine Kompromisslösung scheiterten. Jedoch erklärte sich die Kirchengemeinde zur Vermietung des Gebäudes bereit. Da sich nach dem Rückzug des Bistums eine ähnlich gelagerte Situation für die Bücherei der Gemeinde Alfter ergab, reifte in den Verwaltungen von Meckenheim und Alfter der Gedanke einer Neugründung einer interkommunalen Öffentlichen Bücherei Meckenheim/Alfter. Die jeweiligen Ausschüsse und Räte der beiden Kommunen stimmten schließlich zu und beauftragten die Verwaltungen, diese Idee zur Umsetzung zu bringen. Der öffentlich-rechtliche Vertrag wurde nun von den Bürgermeistern Holger Jung und Dr. Rolf Schumacher unterzeichnet.

Während es für den Büchereistandort Meckenheim gelungen ist, das Bestandsgebäude anzumieten, befindet sich das Gebäude in Alfter seit jeher im Besitz der Gemeinde. Beide Standorte sollen unter einer Leitung betrieben werden. Weiterhin vorgesehen sind zwei Vollzeitstellen, im günstigsten Fall auf vier Halbtagskräfte aufgeteilt. Die Stellen für das hauptamtliche Personal werden zum Jahresbeginn 2024 ausgeschrieben. Die Sicherung ehrenamtlicher Unterstützung sowie die Gewinnung zusätzlicher finanzieller Mittel durch die Gründung eines Fördervereins sind für Meckenheim weitere prioritäre Ziele.

Sobald die personellen Ressourcen zur Verfügung stehen, kann mit den vorbereitenden Arbeiten zur Wiedereröffnung begonnen und damit ein neues Kapitel in der Büchereigeschichte aufgeschlagen werden.