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Drei Lebensretter aus dem Rhein-Sieg-Kreis ausgezeichnet
Pressemitteilung von Donnerstag, 5. Februar 2015 Rhein-Sieg-Kreis
Niemand kann sich davor schützen, plötzlich und unerwartet in Not zu geraten. Wer im Ernstfall aber Menschen wie Gero Wachendorf, Christoph Färfers und Kai Wolfgang Langenberger in seiner Nähe hat, die nicht tatenlos zusehen, sondern Mut und Zivilcourage beweisen, kann sich glücklich schätzen. Mit ihrem beherzten Einsatz haben sie Leben gerettet. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat ihnen dafür jetzt im Namen der Landesregierung eine öffentliche Belobigung ausgesprochen.
Landrat Sebastian Schuster ließ es sich nicht nehmen, den Lebensrettern ihre dazugehörigen Urkunden persönlich zu überreichen: „Ich bin sehr stolz, dass drei mutige Männer aus dem Rhein-Sieg-Kreis für ihren couragierten Einsatz ausgezeichnet werden!“ Auch Lohmars Bürgermeister Horst Krybus und sein Mucher Kollege Norbert Büscher waren zu diesem besonderen Anlass ins Siegburger Kreishaus gekommen, um die verdienten Mitbürger zu ehren.
Nicht ganz zwei Jahre sind seit jenem denkwürdigen Tag vergangen, an dem die Mucher Gero Wachendorf und Christoph Färfers zu Lebensrettern wurden. Am 19. April 2013 fand zwischen dem FC Marienfeld und dem SV Bergfried ein Freundschaftsspiel statt. Mitte der 1. Halbzeit brach ein Spieler des FC Marienfeld auf dem Spielfeld zusammen und erlitt einen Herzstillstand. Dr. Oliver Witte, Spieler des SV Bergfried und Arzt, erkannte die Situation und leitete sofort bis zum Eintreffen der Rettungskräfte mit den Mucher Mitspielern Färfers und Wachendorf Wiederbelebungsmaßnahmen ein. Es ist auch dem sofortigen Beginn der Reanimation zu verdanken, dass der Spieler ohne weitere Komplikationen und Spätfolgen überlebt hat.
Kai Wolfgang Langenberger aus Lohmar wird den 20. Mai 2013 nicht so schnell vergessen. Im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses in Lohmar-Algert brach an diesem Tag ein Brand aus. Der Mieter der oberen Wohnung, Ludwig Bartels, hatte keinen Rückzugsort mehr offen, das komplette Treppenhaus war verraucht. Kai Wolfgang Langenberger wurde auf den Brand aufmerksam und entdeckte den hilflosen Herrn Bartels am Fenster seiner Wohnung. Besonnen und entschlossen holte er zu Hause eine Leiter, stellte diese am Fenster an und konnte seinen Nachbarn, der ohne diese Hilfe hochgiftigen Rauch eingeatmet hätte, so aus seiner Wohnung befreien.
„Wenn Sie nicht so schnell und beherzt reagiert hätten, hätten diese Notfälle sehr schnell zum Todesurteil werden können. Ich hoffe sehr, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger an Ihren Taten ein Beispiel nehmen“, sagte Landrat Sebastian Schuster.
Öffentliche Belobigung oder Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen
Als staatliche Anerkennung für die Rettung bzw. versuchte Rettung eines Menschen aus Lebensgefahr oder für die Abwendung einer gemeinen Gefahr (Rettungstat) verleiht die Ministerpräsidentin namens der Landesregierung die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen oder spricht eine öffentliche Belobigung aus.
Die Rettungsmedaille wird an Personen verliehen, die unter Einsatz des eigenen Lebens die Rettungstat unternommen haben.
Eine öffentliche Belobigung wird ausgesprochen, wenn die Rettungstat ohne Einsatz des eigenen Lebens ausgeführt worden ist oder trotz Einsatzes des eigenen Lebens nicht zur Lebensrettung geführt hat.
Personen, denen der Schutz des Lebens anderer anvertraut ist oder denen die Abwendung von Gefahren von der Allgemeinheit dienstlich oder beruflich obliegt, werden nur dann staatlich ausgezeichnet, wenn sie bei der Rettungstat das Maß der ihnen obliegenden Pflichten erheblich überschritten haben.
(Quelle: Gesetz über die staatliche Anerkennung für Rettungstaten (RettungstatenG) des Landes NRW)